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Dienstag, 16. Januar 2007

Liedermacher-Festival in Erfurt Part I

Hm…lange stand in meinem Kopf nicht fest, ob ich überhaupt da sein werde. Und wenn ja, dann wie? Soll jetzt auch nicht das Thema sein. Lieber sagen, wie es war!

Der erste Abend fand im Museumskeller statt. Als ich das letzte mal dort war, stieß ich mit Diesel zu den Monsters of Liedermaching an und es war eine Mordsgaudi. Eigentlich rechnete ich mit einem üblen Ansturm. Aber als Flo und ich dort eintrafen hatte sich noch noch nichtmal richtig jemand gefunden, der den Einlass macht. Als es dann allerdings losging wurden wir von allerlei positiven Begebenheiten überrascht! 16,- € für 3 Tage war absolut ok, Garderobe umsonst und lecker lieblicher Wein wunderbar erschwinglich.
Überraschend war leider auch die Publikumsbeteiligung, die sich an diesem Abend nur schleppend dem Niveau der Künstler anpasste, aber immerhin.
Der flotte Totte (wird künftig nur noch Totte genannt) war an diesem Abend als Moderator anwesend. Wer ihn schon mal live gesehen hat, hatte auch keine Bedenken, das er sich diesen Part locker aus dem Ärmel schütteln konnte.

Den Anfang machten die Erfurter Ingsteph & Co. Quasi die zwei lustigen Drei, da der dritte Mitstreiter grad urlaubte. Die haben auch eine wirklich vernünftige Show hingelegt, bewaffnet mit Gitarre und Bongotrommel. Besonders wenn sie ein schnelleres Lied anstimmten machten sie richtig Punkte.

Nächster war glaube ich Suli Puschban. Ich hoffe es jetzt einfach mal, weil ich mir seinen Namen leider nicht gemerkt habe. Dabei war gerade ich noch einer derer, der ihn in Schutz genommen hat. Seine von politischer Kritik durchtränkten Texte fanden im Museumskeller nämlich nur dosiertes Gefallen. Leider schade, das traditionelle Liedermacher in Erfurt allgemein einen schwierigeren Stand haben, als welche, die das peppige Liedermaching durchziehen. Das er eine 7 (oder waren es gar 8) saitige Gitarre spielte hatte auf jeden Fall viel Respekt verdient.

Danach kam allerdings wieder eine absolute Stimmungsbombe…auf die Bühne geschlichen wie Falschgeld. Totte meinte nur: "…er hat letztes Jahr auf der offenen Bühne schwer abgeräumt…weswegen ich ihn jetzt nicht mehr leiden kann!" ;) Und er hat nicht untertrieben. Bruno Kolterer betritt mit E-Gitarre und einem Gesicht wie ein Lamm die Bühne. Es ist Weißgott nichts neues, das Künstler auf der Bühne zwecks Show einen auf unsouverän machen, aber hier war mal wieder ein Beispiel von einem, der das nicht nur sehr souverän unsouverän wirkte, sondern zu dessen Liedern das auch noch tierisch gut passte! Es vergingen gefühlte Stunden, bis er seinen ersten Satz herausbrachte, und das war dann auch nur ein "Ich…ich hab…ich hab eine schlimme Nacht hinter mir." Das war's. Das war die ganze Einleitung für sein erstes Lied. Das dies aber genial war, im Angesicht dessen, das es dann um eine Nacht auf der Toilette aufgrund von chronischen Durchfall ging, wurde schnell deutlich. Selbstverständlich so humoristisch, wie naiv in Wort und Bild gefasst, dass mit jeder Zeile immer neuerliche Lachanfälle durch das Publikum stürmten.
Objektiv betrachtet kann man da nur neidvoll anerkennen, dass dieses Lied einfach nur sehr stark war, weil sich Bruno sonst mit solch einer Masche hemmungslos auf die Fresse legen würde!
Das der Stil so bleibt, und er den Keller vornehmlich durch geniale Lyrics entzückt, ist auch der einzige Grund, warum sein Applaus an diesem Abend noch einmal überboten wird. Am Merch-Stand ist er allerdings Erster! Erster bei dem alle CDs aufgekauft sind!

Dann kam glaube ich Lothar Offak. Leider konnte der (zumindest bei mir) überhaupt nicht überzeugen. Die Lieder waren recht öde und das Beste wohl noch, das er teilweise Gitarre, Mundharmonika, und mit dem Fuß ein Tamborin gleichzeitig spielte. Ansonsten halt Alibiapplaus, auch wenn er sicherlich sympathisch rüberkam. Vielleicht lag's auch daran, das ich nicht in Mühlhausen in der DDR im Ferienlager war, oder wo auch immer.
Leider war es auf jeden Fall so, das Tottes Wortwitz auf sein letztes Lied noch das Einprägsamste am Konzert war. Hat Totte sicher nicht so beabsichtigt, war aber das erste, was mein Kumpel Flo und ich dachten.

Das Niveau stieg wieder mit der einzigen Frau des Abends…jetzt fragt mich aber nicht mehr, wie sie hieß. Sie machte schöne Lieder, meistens klischeehafterweise über Herzensangelegenheiten (soll jetzt gar nicht abwertend klingen, aber fast jeder denkt doch in dem Moment: na war ja klar!)

Der Knaller des Abends war wohl (mit knappen Vorsprung vor Bruno Kolterer) Michael Dietmayr. Einfach, weil bei ihm die Stimmung eine Nummer besser war! Zum einen kamen die teilweise im bayrischen Dialekt wiedergegebenen Stücke irre gut an, zum anderen gingen sie tempomäßig auch schwer nach vorne! Hier wurde bei weitem nicht nur geklatscht, sondern auch ordentlich gegrölt! Allein sein Opener "Wir sind Papst" scharrte schon alle Sympathien um ihn. Mitsinggarantie und gute Laune stellten sich innerhalb von Sekunden ein! Als zweites dann ganz und gar ein zum Schießen komisches Lied, indem Michi einfach mal die typischen Geschlechterrollen tauschte! Es klatschte, wer vor lauter Lachen noch Luft bekam!
Unmöglich dieses Niveau zu halten. Stimmt, aber selbst die folgenden Lieder sprühten vor rasantem Wortwitz und stellten einiges an bisherigen Künstlern leider völlig in den Schatten.
Nur äußerst unwillig entließ man ihm von der Bühne und vor lauter euphorischer Euphorie wurde in spontaner Spontanität gleich mal die CD gekauft. Natürlich im Vergleich zum Auftritt postum eine Enttäuschung weil mit "Koa Bier" nur ein Kracher des Abends darauf zu finden ist. Trotzdem bester Auftritt des Abends und der nächste konnte einem Leid tun.

Brauchte er aber nicht, denn der nächste nannte sich Martingo und machte sein Ding auf jeden Fall gut. Man sehe mir nach, das im Museumskeller wie bereits eingangs erwähnt lieblicher Wein ausgeschenkt wurde und dies mit fortschreitender Zeit an meiner Wahrnehmung nagte. ;)

Besonders zu Beginn, waren mir im Publikum ein paar Leute aufgefallen. Während Ingsteph & Co sah ich noch einen Typen mit längeren blonden Haaren und Arbeitermütze im Publikum sitzen, der recht textsicher wirkte. Das ganze machte dann beim letzten offiziellen Akt des Abends Sinn: grad dieses Männchen betrat als Teil des Duos Kalter Kaffee die Bühne und ergriff Besitz von dem bis dato weitestgehend verwaisten Keyboard. Das zeigte mir wieder mal, das man nie und nimmer Leute nach ihrem Aussehen beurteilen sollte. Ach ja, den Sinn war ich ja noch schuldig! Kalter Kaffee kommen genau wie Ingsteph & Co & Bruno Kolterer aus Erfurt und schlossen somit den Kreis äußerst erfolgreicher Liedermacher der Landeshauptstadt. Schon mit ihrem ersten Lied das in etwa die Aussage "Kein Sex für Nazis!" hatte, hatten sie das Publikum im Griff. Nach kurzer Zeit wurden sie noch von zwei weiteren Musikern an Flöte und Bongotrommel unterstützt, sodass man fast schon eine Band auf der Bühne sah. Gegen Ende des Auftritts, der zu Recht den Abschluss des Abends darstellte, bestätigte der ungeahnte Keyboarder dann doch noch mal, das das Auge nicht ganz trügt, und warum Totte so schwärmerisch von Liedermaching und HipHop in seiner Ansage gesprochen hatte. Der Kleine packte noch einen HipHop-Track aus, der durch starke Animation des Publikums auch voll aufging. Krönend hierbei: Totte wurde zum Freestyle gebeten und machte dabei gar keine schlechte Figur! Zu guter letzt packte das Duo dann noch ein absolutes Schmankerl aus: mit der Ansage ein Lied gegen die Bundeswehr gemacht zu haben, und das man dafür eigentlich nur den Refrain eines bekannten Titelliedes geändert hätte und die Strophe völlig so gelassen hatte, ging man zum letzten großen Lacher des Abends über! Als nämlich folgende Zeile aus den Boxen klang, sah man ausnahmslos nur noch breites Grinsen und lautes Gelächter im Publikum: "Mutig und freundlich, so tapfer und gläubig, fröhlich und frech kämpfen sie auch für dich. Leben im Wald unter bäumen und Steinen, in ihren höhlen, da sind sie zu Haus…" Der dieses Lied mit der Bundeswehr im Kontext zu sehen ist schlichtweg genial!

Danach macht sich sofort ein Rastafreak über die Gitarre und das Mikro her und bestätigt jegliches Klischee dessen, wie er aussieht. Quasi das Gegenteil zu dem Keyboarder von Kalter Kaffee. Dieser Kerl ist alles, wonach er aussieht. Seine Ankündigung, das er die Anmeldung verpeilt hat passt ins Bild, genau wie seine Lieder, die sich vornehmlich mit Testosteronüberschuss beschäftigen. Danach darf nochmal Suli Puschban ran…dann ist Schicht im Schacht. Egal, ich hab eh genug Wein intus :)

Leider verpasse ich an diesem Abend mehrere Gelegenheiten endlich mal Totte ein Gespräch ans Knie zu nageln, obwohl mir noch immer so einige Fragen unter den Nägeln brennen. Nach dem Wochenende sollten es noch mehr sein…

Sonntag, 14. Januar 2007

Es macht für mich keinen Sinn

…über etwas zu schreiben, was noch nicht abgeschlossen ist. Etwas, was zumindest für mich noch nicht abgeschlossen ist.
Über die Kopfschere für das Bloggen bin ich mir allerdings absolut unsicher. Ich finde nicht alles was passiert geht der Welt was an. Andererseits, wie viel Sinn macht zensiertes Bloggen dann überhaupt. Aber man ist schon genug Klischee im Leben, das man diverse Themen eben nicht auch noch bloggen muss.
Deshalb sitze ich hier und überlege, wie ich es sage, damit kurz jeder weiß, was gemeint ist und es dennoch nicht plakatiere.
Egal…allein diese Einleitung sollte schon genug sein…und alles was ich noch zu sagen habe ist:
Ich kann das Bild nicht von der Wand nehmen, ich liege lethargisch am Fußende meines Betten zu einem Häufchen Elend zusammengerollt und fühle mich frei. Leider vogelfrei.
Einige Hürden kommen noch…
Die nächste nachher…

Montag, 8. Januar 2007

Fasten

Fasten halte ich banauserisch eigentlich für Schwachfug. Den Mist mit der "Entschlackung des Körpers" soll mir erstmal einer wissenschaftlich beweisen. Außerdem kommt das Fasten von einer Religionsgemeinschaft, bei der auch Blutrache noch vollkommen normal ist. Wann übernehmen wir das in die westliche Kultur?
Egal, soll nicht das Thema sein.

Allerdings hat mich eine Sache mal schwer beeindruckt, als ich davon hörte. Da hat ein Bekannter von einem Bekannten aus Kassel mal gefastet, indem er kein Internet, kein Fernsehen, kein Telefon, kein Radio mehr genutzt hat.
Er hat sozusagen seelisch gefastet.
Halte ich eigentlich für extrem wertvoll, angesichts dessen, das ich rein körperlich eine ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung für sehr viel sinnvoller halte. Immerhin wird man seelisch so zu bombardiert mit "Unterhaltung", das man irgendwie verlernt zu leben. Man lebt nur vor sich hin, und merkt nicht, wie die Zeit an einem vorüber rast. Ich denke, das ein Mensch, der sich seiner selbst völlig bewusst wird, und sich so im Griff hat, nicht den ganzen Seelengift nachzugeben, das ihm aus sämtlichen Medien entgegen giert, in der Lage ist dreimal mehr in seinem Leben zu bewegen, als jeder andere.

Nun will ich mal auf dem Teppich bleiben. Ich werde das für mich dennoch mal versuchen umzusetzen. Allerdings mögen einigen meine "Regeln" dafür zu lasch vorkommen:
-kein Internet (außer Email, Blog, jegliche Organisation für künftiges)
-kein Fernsehen (außer einprogrammieren bestimmter Sendungen)
-Telefon komplett erlaubt
-Radio komplett erlaubt

Grund:
Klingt erstmal ziemlich lasch, aber man sollte immer sehen unter welcher Prämisse man das durchziehen will! Wer völlig abschalten will, macht das so wie der Typ aus Kassel, aber keine Ahnung, was der mit seiner Zeit angefangen hat.
Mein Ziel ist jedoch: die geistige Produktivität und Förderung sozialer Kontakte!
Deshalb sind Emails was Positives. Ich will mich nicht einsperren, sondern lediglich das bisschen Freizeit das ich habe besser nutzen.
Kriminell wird’s eben erst, wenn man sich vom TV berieseln lässt oder stundenlang sinnlos in Chats rumhängt. Radio wäre übertrieben. Sender höre ich eh hauptsächlich nur an der Arbeit, und allgemein fühle ich mich von Musik überhaupt genervt oder geistig vergiftet.

Nun gut…mal schaun, wie lange ich es durchhalte…aber soviel gibt’s ja nicht zu halten…sollte schon Dauerzustand werden. :)

PS: ach ja, hatte ich mal erwähnt, das ich bloggen eigentlich auch für Zeitverschwendung halte ;)
ok, ist übertrieben, aber ich mache mir eigentlich nicht viel daraus.
na ja…immerhin strengt man dabei seinen Kopf noch an. :)

Samstag, 6. Januar 2007

So…das hat man dann davon!

Das Treffen mit Robert und Konsorten am 27.Dez war ja regelrecht brav von mir! Da Karsten so bereitwillig zum Jahrgangstreffen gefahren ist, war ein gewisser Alkoholpegel Pflicht. Die Gleis1-Aktion war Fun, und in genau dem Moment, als meine Stimme wie die von Foxxy Love klang, als sie sich Captain Heros Steroide gespritzt hatte, hätte mir klar sein müssen: Bis hierhin und nicht weiter! Aber laut einem Spruch, den ich neulich vernommen habe: "Man muss immer wissen wie weit man zu weit gehen kann!", hab ich lieber netten Besuch rausgeschmissen und bin die 3. Nacht in Folge in Alkohol geschwommen. Ergebnis dessen war, das ich letztlich am super-tollen-übergeilen Silvester schon mehr oder weniger in den Seilen hing! Mir war es jedenfalls sehr recht, das kein Marathon durch bürgerkriegsähnliche Ausschreitungen in sonst verschlafenen Örtchen, und auch keine neue Bestmarke fürs Guinness-Buch im Briefkastensprengen anstand. Stattdessen erlebte ich mein Silverster 2006 relativ ruhig und beschaulich auf der Couch in der Wohnung meiner Freundin, zum ersten Mal in einer Stadt, wenn auch einer Kleinstadt. Insgesamt ein absolut gelungener Abend, wenn man bedenkt, dass Andrea und ich uns einen Schnief-Contest lieferten, und Fran von der Arbeit niedergestreckt wurde.
Wenn das mal nicht traditionell ist: Schokoladen-Fondue zum Essen und Bleigießen als Abendbeschäftigung! Ich sag euch Leute: vergesst Kerzen! Wirklich weich kriegt ihr das Blei nur mit größeren Flammen! Immerhin hat es sogar wirklich einigermaßen geklappt, sodass letztlich belustigte Diskussionen über die Formen der einzelnen Leute aufkamen. Ohne entsprechende Fantasie bleibt es freilich immer bei dem Eindruck, das einfach jedes Bleistück die Adaption einer Darstellung von Giger ist.

Trotz allem Schonen hab ich es natürlich nicht hingekriegt bis zum 2. Januar wieder fit zu werden. Am Neujahrstag hätte ich mich beinahe sogar noch übergeben. Somit hatte die erste Woche des Jahres bei mir nur 2, statt 4 Tagen! Unglaublich, das ich dann sogar noch die Selbstdisziplin besaß nicht zum Training zu gehen gestern.
Naja, dafür hab ich mir von viertel 11 bis kurz nach 2 den elendig dicken Rauchdunst im Billard-Café gegeben. Und das auch nur, um mich zunächst 4 zu 10 umpoolen zu lassen, bevor ich mit einem versöhnlichen 9 zu 11 heim fahren konnte.
Naja…heute mache ich bestimmt wieder was Ungescheites…

Samstag, 30. Dezember 2006

Jahresenddepris blond färben

Wenn es mir so richtig dreckig geht, dann hab ich ganz sicher keinen Bock in diesen Blog was zu schreiben. Wohl deshalb, weil er mir dann gänzlich unnütz vorkommt. Ist er ja eigentlich auch. Aber ehe ich meinen Kopf mit Massenmedien zu sehr aufweiche, kann ich ruhig ein paar Fingerübungen machen.
Im Nachhinein werde ich den furchtbaren Tag gestern bestimmt sehr leicht vergessen. Und insgesamt die Zeit zwischen den Jahren als durchaus gelungen, wenn auch nicht pädagogisch wertvoll abstempeln. Immerhin habe ich es geschafft mit einigen richtig guten Freunden an einem (Stamm)Tisch zu sitzen und dabei wirklich krasse Geschichten zu hören. Von Robert, der in Paris studiert, obwohl er kaum ein Wort Französisch spricht, und sich erstmal Hals über Kopf verliebt (was seinen Französischkenntnissen sicherlich in jeder Hinsicht Auftrieb gibt ;) ). Oder von Christof, der freiwillig einen beachtlich hohen Teil der Nächte dieses Jahres unter freiem Himmel verbracht hat und das in Ländern wo maximal unsere LKWs hinfahren, die ich aber nur von der Landkarte kenne. In solchen Momenten denke ich mir auch immer: "Eigentlich weißt Du einen scheiß über die Welt!" Womit ich auch ganz richtig liege.

Am nächsten Tag hatte ich beim Jahrgangstreffen das Bedürfnis (um es mit Kornis Worten auszudrücken) "mir richtig zu besorgen"! Das heißt dann soviel wie: ich sauf mir ordentlichen einen an, und wenn der Wirt mitzieht wird das noch nicht mal teuer. Ok, ich hatte ja auch was aufzuholen, schließlich konnte ich ein Jahr zuvor nix trinken, weil ich der resignierte Fahrer war. Dieses Mal hat sich Karsten dann galant empfohlen diesen Job dieses Mal zu übernehmen. Am Ende stand ein rundum gelungener Abend mit 3 Diesel, 2 Ramazotti, 2-3 Wodka (wer weiß das schon noch) und ein leckeres unbezahltes Schnitzel mit Pilzen zu Buche (bzw. nicht zu Buche ;) ). Entsprechend voll war ich.
Zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht erwartet, dass mich dieser Abend am nächsten Tag so dermaßen runter ziehen würde.
Grund eins kann ich leider nicht öffentlich nennen Grund zwei war aber definitiv dieses doofe StudiVZ. Eigentlich sicher eine tolle Einrichtung, aber es schreit einem von unzähligen Gesichtern, mit denen man die Schulbank drückte, ein "Jehuu-schau-wie-toll-&-aufregend-mein-Leben-ist" entgegen. Zumindest habe ich das so empfunden, als ich mich da vom 100sten ins 1000ste klickte. Heute kann ich das nicht mehr nachvollziehen und der Spaß ist mir schon wieder reichlich egal geworden. Wenn ich dazu überhaupt noch ein Statement abgeben will, dann lautet das wahrscheinlich: Interessant, mit was sich Studenten so alles beschäftigen können, wenn sie mal nicht oben ohne gegen Studien-Gebühren protestieren. War auch recht beeindruckend wie vorteilhaft man sich doch in Szene setzen kann, in dem man sich bei der Wahl des Bildes Mühe gibt. Naja…sollen sie halt. Bei mir darf jeder machen was er will.
Dass mich das gestern runter gezogen hat, wundert mich jedenfalls nicht, wenn ich mir mein Gefühlschaos von gestern recht überlege.

Und was ist die richtige Medizin gegen so was?
Erstens: Grund eins zeitnah aus der Welt schaffen.
Zweitens: Tanzen gehen.
In der Praxis sieht das dann so aus, das man nach 4 Stunden eine SMS fertig hat, diese abschickt und die Antwort wie ein Mann erträgt. War halb so schlimm.
Ab dem Moment war die Lethargie wie weggeblasen. Ich hatte keine kalten Füße mehr, ich kam endlich mal vorwärts und schaffte es sogar noch, bevor Michi und Korni mich abholten noch einiges zu erledigen. Vorteilhaft war dann auch die Entscheidung nicht dem tollen Hardcore-Konzert in Obersuhl beizuwohnen. Den gleichen Eintritt zahlten wir dann lieber an der Kasse vom Gleis 1.
Wir zogen es nach einem Getränk außerdem vor die rotzfreche Kellnerin noch einmal zu verlassen und Quasi folgende Konsumliste anzustreben: Bibop, Flasche Wein, Flasche Wein, Bibop, Bibop. Entsprechend ausufernd waren dann auch die folgenden Stunden.
Am Ende standen dann unvergessliche Lachanfälle auf allen Transportwegen, (wein)geistreiche Gespräche im Auto vorm Gleis 1, und zum Ausklang exzessives Tanzen zu endgeiler Musik zu buche und die Erkenntnis: Mit Korni und Michi wird’s immer eine geile Feierei, Reggae is langweilig, aber die Mischung an dem Abend aus Ska-Reggae, Dub und haste nicht gesehn hatte schon Marburg-Feeling.

Was bleibt sind: Kopfschmerzen und ein Foxy Love-mäßiger Wille weiterzutanzen.

Marburg-Feeling: Bezug auf zwei extrem durchtanzte Studentennächte in Marburg mit anschließender selbstmörderischer Heimfahrt mit Kamikaze-Taxis.

Heute könnte dann eventuell das Portrait anstehn, oder ich lass es nach zwei Sauf-Nächten in Folge mal ruhiger angehen… (wer's glaubt).

Dienstag, 26. Dezember 2006

Na loooos, rück das Zeug raus! Du rote Sau!

So muss das sein! Die ultimative Heilung von all dem Weihnachtswahn, der einen seit September malträtiert! Heilig abend ist erst seit wenigen Minuten für dieses Jahr Geschichte, da betreten fünf lackschwarze Weihnachtsmänner erstmals die Bühne im erfurter Gewerkschaftshaus!
Dabei hatte der Tag bei weitem nicht so vielversprechend angefangen! Nachmittags noch mit Nutzlosigkeit rumgeplagt, abends dann plötzliche unfreiwillige Bescherung, und schon wieder Stress um irgendwie noch im Zeitplan zu bleiben und nach Erfurt zu kommen. Zu viert dann nach Erfurt. Uli und Tobi bescheren sich gegenseitig im Auto. In einem erlesenen Kreis treffen wir uns bei Cosi um den besten Glühwein des Jahres zu trinken, was zeigt, das wir keineswegs Weihnachten an sich hassen oder ablehnen. Einzig die Übertreibung aller Tradition lässt Weihnachten eher wie ein Krebsgeschwür wirken, das freudig Metastasen bildet.
Wie zu erwarten kommen wir nicht so richtig vom Fleck, was uns eine längere Anstehzeit beschert. Doch dann sind wir drin, und in diesem Moment geht es auch schon los!
Acoustica, ein Name der Programm ist! Letztes Jahr war dieses einmalige Konzerterlebnis ja auch schon geplant, doch fiel es letztlich sang und klanglos aufgrund kurzfristiger Absagen ins Wasser (oder in den Schnee eher). Dieses Jahr gab es keinen Schnee und auch relativ bissige Einigkeit über die Abendgestaltung. Dieses Mal zahlten wir 12 Euro Eintritt und es fand zum ersten Mal in dem deutlich größeren Gewerkschaftshaus statt (im Vergleich zum balkendurchzogenen Centrum). Für mich gar kein Wunder, denn schon vor zwei Jahren dachte ich: verdammt sind die Typen Stimmungskanonen! Das gefällt doch fast jedem! Und es gibt so viele weihnachts-angepisste Leute…wenn die hiervon wüssten, würden sie wahrscheinlich durch's halbe Land fahren um sie zu sehen!
Eigentlich macht es aber gar keinen Sinn hier großartig rumzuschwärmen! Denn jeder Versuch jemanden zu überzeugen endet damit, dass man die Stimmung und das Können der 5 Lack-Weihnachtsmänner kaum schildern kann. Schlimmer noch, in trockenen Buchstaben ausgedrückt, wirkt sicherlich vieles peinlich!
Aber es sei trotzdem kurz gesagt, worum es überhaupt geht: Acoustica sind (zumindest in ihrem Weihnachtsprogramm) eine Coverband! Aber nicht so ein stümperhafter Scheiß, wie man ihn auf jeder abgehalfterten Kirmes im Sommer um die Ohren gehauen kriegt, sondern auf hohem Niveau. Bedient wird sich hierbei nämlich ausschließlich an den berühmten Melodien alter und aktueller Kracher! Textlich wird das ganze glasiert mit deutschen Texten, die grundsätzlich im Kontext mit Weihnachten stehen! Konzept-Konzert auf einem Niveau, bei dem wahrscheinlich sogar Die Ärzte blass werden würden! Herhalten müssen dann vor allem Motörhead's "Ace Of Spades", der Klassiker "Beds Are Burning" (ein absolutes Highlight jedes mal) und vor allem Rage Against The Machine! Was mich aber gesonders überrascht hat, waren die aktuellen Lieder, die diesmal zum tragen kamen! Songs, die normalerweise nur eine Tour mitmachen und dann wieder untergehen. Dieses Jahr muss man allerdings sagen, das ein paar Lieder das ganz sicher nicht verdient hätten! Allen voran das Cover zu Gorillaz "Feel Good Inc." und Snoop Doggs "Drop It Like It's Hot".
Quintessenz des ganzen war aber, das man sich (trotz eines Weihnachtskonzerts) völlig regeneriert von Wahnachten fühlen konnte. Es tangierte danach alles nicht mehr so schlimm wie vorher.

Danach war allerdings auch Schluss mit lustig. Wieder bei Cosi bin ich relativ schnell auf der Couch (nach einem weiteren Glühwein) eingenickt. Aber genau so muss Heiligabend sein :)

Und heute wird erstmal die Gans von gestern rausgeschwitzt, beim alljährlichen X-mas-Basketball. Illegal versteht sich ;)

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"Rolfing"- benannt nach der deutschen Stimme des Snooker Rolf Kalb. Beschreibt die ungewollte telekinetische Einflussnahme auf ein Snookermatch. Dabei wird eine Aussage getroffen, durch die postwendend im Spielverlauf das direkte Gegenteil der Äußerung eintritt. Zahlreiche Fallstudien, Statistiken, sowie Augenzeugen belegen die Existenz dieser Fähigkeit bei Herr Kalb. Ob diese Fähigkeit auch übertragbar ist, oder gewollt hervorgerufen werden kann, zur Manipulation wichtiger Finalrunden ist bisher nicht bewiesen, wird aber vermutet.

...fand's lustig...

Rolf Kalb, nachdem eine Kugel die nicht fallen darf direkt vor der Tasche liegen bleibt: "In solchen Momenten: tief durchatmen und schnell weggehen!"

Kommentator auf ES bei einem furchtbar schlechten Boxkampf während der 2.Runde: "Das wär ja schrecklich, wenn dieser Kampf über die volle Distanzt geht!"

Dennis Hirth zum Thema Rauchen in Gaststätten: "Wenn man getrennte Bereiche macht, dann aber bitte richtig getrennt, ansonsten ist das so, als wenn man Pisser und Nichtpisser im selben Schwimmbecken platziert!"

to be continued...


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