Donnerstag, 25. Januar 2007

Hard Candy

Endlich hab ich diesen Film gesehen. Nachdem ich mal ein paar Minuten davon auf dem Rechner von Micha sah, ging mir dieser Streifen nicht mehr aus dem Kopf.
Um jetzt nicht zu spoilen, nehme ich meine Allemeine Wertung mal vorweg und dann braucht derjenige, der sich noch überraschen lassen will nicht weiter lesen!
Imo ist dieser Film auf jeden Fall sehenswert. Er spielt mehr mit der Psyche und der Fantasie des Zuschauers, als nackte Tatsachen zu zeigen! Und er überschreitet nicht irgendwelche Grenzen, wie so viele Filme frei nach dem Motto "Die Welt ist doch nur noch mit so was zu schocken!" Dennoch ist er drückend spannend.
So, ab jetzt nur noch weiter lesen, wer ihn schon kennt.
Ich glaub Rohdiamant ist genau der richtige Begriff für den Film. Sein geniales Cover wird ihn aus den Regalen der Videotheken dieser Welt in zahlreiche Wohnzimmer führen. Ja, man hätte vielleicht auch noch mehr aus diesem Film machen können, aber ich finde ihn in Ordnung, so wie er ist. Leider hatte ich vielleicht auch schon ein klein wenig zuviel davon gehört.
Eindrucksvoll ist vor allem die Kamera-Führung, die einen immer wieder tief in das Geschehen treibt. Die Story ist eine jener Ideen, die eben nicht dem 0815-Muster von Hollywood entsprechen, und deshalb viel zu selten umgesetzt werden.
Im Allgemeinen geht es um die Umkehrung des Vergewaltiger-Opfer-Schemas.

Unglaublich ist dabei die quasi doppelte Schauspielleistung von Ellen Page. Immerhin spielt sie Hayley, die widerum im Film ihrem Gegenüber auch zwei völlig verschiedene Personen vorgaukelt. Die zunächst extrem unschuldig wirkende, kesse kleine Dame, später den abgezockten Profi. Dazu muss man allerdings sagen, dass einem diese pseudo-beschwichtigende Art, welche ihr wahres Ich darstellt nach einer gewissen Zeit des Films ziemlich äh…"auf den Sack geht". Eigentlich genau dann wenn es darum geht.
Was den Zuschauer vielleicht ein wenig stört ist, das man nach einer Weile zweifelt ob Hayley überhaupt den richtigen hat. Immerhin findet sie nun nicht gerade die überwiegend krasse Beweislast, um einen Mann zu entkerlen. Wahrscheinlich war dies aber auch gewollt. Ich habe gelesen, das man als Schwäche auch anprangert, das hier etwas schlechtes mit schlechtem vergolten wird: Pädophilität durch Selbstjustiz. Dem kann ich nicht zustimmen, weil Hayley am Ende relativiert, das sie jedes Mädchen ist, das er jemals angerührt hat. Sie macht sich somit zum Symbol und den Film an sich zu einer künstlerischen Fiction.
Die Auflösung, die Hayley letztlich auf dem Dach gibt, liegt einem schon ein paar Momente vorher auf den Lippen, der kleine Nachruf den sie noch macht, bringt allerdings nochmal ordentlich Pfeffer in die Gedanken, die man sich zwangsläufig nach dem Film macht.

Insgesamt ein geniales, nervenaufreibendes Kammerspiel, das gewisse Grenzen einhält bzw. einfach mal nicht mit nackten Tatsachen schockt, sondern einen Teil des Films im Kopf des Zuschauers ablaufen lässt. Bestes Beispiel dafür ist auch die Wohnung, die in mehreren Aussagen von Hayley ja zugepflastert sein soll mit anzüglichen Bildern minderjähriger Models, jedoch ist in kaum einer Einstellung ein solches Bild zu sehen.

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Kommentator auf ES bei einem furchtbar schlechten Boxkampf während der 2.Runde: "Das wär ja schrecklich, wenn dieser Kampf über die volle Distanzt geht!"

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to be continued...


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