Nach einem verkaterten Aufwachen und mehrmaligem "Ich dreh die Parkscheibe weiter, Bullitesse!"-Spiel parke ich mein Auto um und mache mit Cosi Frühstück. So richtig kommt der Tag nicht in Tritt, und obwohl ich es mir immer so vorgestellt habe, das ich an diesem Samstag womöglich nicht weiß wohin mit meiner Zeit, komme ich nicht zum lesen, sondern nach nachmittaglichem Duschen sogar noch zu spät zum Bahnhof, um Sammy abzuholen zwecks Snooker.
Das ist echt das Weekend der kurzen Wege! Gewerkschaftshaus und Museumskeller keine 300m Luftlinie von der Wohnung von Cosi und Sven weg. Die Snooker-Spielhalle direkt nebenan, der Bäcker bei dem ich Sonntag Mittag Brötchen hole direkt gegenüber. Krank! Klasse :)
Während einer elend schlechten Session Snooker kommt Flo vorbei. Und letztlich nehmen wir Sammy spontan mit zum zweiten Teil des Liedermacherfestivals.
Ungläubig schaue ich in das Gewerkschaftshaus, das im vergleich zum Keller riesig ist. Umso unverständlicher, wie sich der Zuspruch übernacht angepasst zu haben scheint! Das Festival wird je nach Location gut besucht. Und das, obwohl an diesem Abend, wie Vicky Vomit später verkündet, ja zweitgleich Helge Schneider die Messehalle unsicher macht.
Wir suchen und ein paar schöne Plätze relativ weit vorn. Schnell wird klar, dass mit Alkohol diesmal nich so viel zu holen ist. Der Wein ist gleich 1 Euro teurer und aus der Acoustica-Erfahrung von Heilig Abend extrem ungenießbar, weil trocken. Also lieber Diesel. Ist zwar auch teuer, dafür aber sehr lecker. Leider in Plastikbechern, sodass man nicht mal ordentlich anstoßen kann.
Erster Anstoßpunkt des abends ist allerdings der selbsternannte Master of Hellfire. Totte nannte den am Abend zuvor auf die Frage "Moderierst Du Dich dann morgen selbst an?" noch einen "professionellen Moderator". Doch der erste Eindruck ruft maximal ein sehr geknautschtes Gesicht angesichts des rüpelhaften Depps auf der Bühne hervor. Er poltert förmlich durch eine viel zu lange Ansage, die kein wirkliches Konzept zu haben scheint. Pluspunkte sammelt er erst, als er sich mit der Gitarre hinsetzt und plötzlich seine Arme in Brand setzt. Dennoch, er lispelt immer wieder die gleichen Sätze und legt teilweise ob gewollt oder nicht einfach zu viel Betonung auf "deutschsprachiges Liedermacherfestival".
Überraschenderweise macht Vicky Vomit den Anfang und erntet bei mir Bewunderung und allgemein Begeisterung. Richtig freudig bin ich, als er als letztes Lied einen Wunsch erfüllen will und ein extrem altes Lied auspacken möchte. Und tatsächlich ist es das von mir so erhoffte "Omas Leiche", das einzige Lied, das ich von ihm schon kannte, und ich irgendwann in meiner frühen Jugend mal eine Weile rauf und runter gehört hatte. Echt geil!
Dann wieder der Spinner von Ansager. Er bricht sich einen ab endlich eine gewisse Janina anzusagen. Der ganze scheiß, den er sich zusammenlabert ist allerdings schnell vergessen, denn hier ist nun das absolute Highlight des Abends: ein Blondschopf mit Gitarre, die Haare unter der Kapuze einer Mischung aus Kapu und Minirock halbwegs versteckt betritt die Bühne und beginnt die Magie. Mit unheimlich weichem Gitarrenspiel, das an Patrice erinnerte und sanften Texten kommt sie daher. Schnell wird klar, dass es hier nicht um Poenten geht, sondern um reine Klasse. Es vergehen keine drei Lieder, da hat die kesse Blondin mit dem breiten Mund die Leute in ihren Bann gezogen. Und womit? Mit ihrer Stimme!!! Die ist wahrlich ein Hammer und scheint einfach jede vokalistische Hürde mit Leichtigkeit zu nehmen.
Absolut mitreißende Lieder aus den unterschiedlichsten Lebenslagen und immer wieder diese Stimme…
Richtig cool ist es als sie am Ende meint: "Ich spiele jetzt ein Lied, das jeder von euch kennt. Wer es als erstes erkennt, mit dem geh ich nach dem Konzert Schnaps trinken!". Die ersten Akkorde auf der Gitarre und mehrere Rufe aus dem Publikum rufen, was ich denke: Bob Marley's "No Women no cry", noch eine Sekunde Unsicherheit bei allen, dann singt sie "Well someone told me yesterday…" noch einen Wimpernschlag und aus mir platzt "So lonely!" förmlich heraus. Überall im Publikum machts klick, und sie meint nur: "Ich glaub mir müssen alle nachher Schnaps trinken!".
Ich bin irre aufgeregt, dass sie gerade eines meiner Lieblingslieder covert und kann vor Herzklopfen kaum die DigiCam ruhig halten. Man muss dazu sagen, dass sie es mit einer sehr kratzigen Stimme singt, als nicht ganz so toll, wie noch alles zuvor, aber dennoch grandios.
Einziger Kritikpunkt ist das etwas übersichtliche Themenarsenal der kleinen Kifferin. Ihr geht es vielleicht einen Strich zu viel ums Weed, aber das ist Geschmackssache. Ein wenig geschockt hat mich, dass die leicht verpeilten Ansagen zwischen den Liedern nicht von ungefähr zu kommen schienen. Aber soll sie halt…ist ja erst 21 oder so :)
Danach konnte es kaum noch besser werden. Klar habe ich das Konzert von Frische Mische, Totte und Rüdi genossen. Aber jeder, der schon einmal auf einem Monsters-Konzert war, weiß, das dies eine eher nücherne Variante war. Vielleich ist das ja auch ein wenig der Fluch…als Monsters so verdammt gut zu sein, das man allein auf der Bühne nicht mehr so sehr wirkt, wie in der Gemeinschaft. Vielleicht hätte es den Unterschied gemacht, wenn sie einfach mehr Bühnenzeit gehabt hätten. So hatte dass ganze festivaltypische Light-Version-Charakter, was im Angesicht dessen, was besonders die Monster so an Liedern in Petto haben eine echte Schande ist. Ein anderer Aspekt war das Publikum. Ich bin wohl etwas verwöhnt, aber ich kenne es eigentlich nur noch so, das alles lauthals mitsingt. Hier lief alles auf einer recht reservierten Grundlage ab. Dennoch war ich fast traurig als Totte nach relativ kurzer Zeit schon wieder die Bühne verließ.
Der Penner of Hellarschloch hatte zu dem Zeitpunkt bei mir schon gänzlich abgegessen. Ich fand es geschmacklos und ideenarm Frische Mische anzukündigen indem er auf der Bühne live einen Dübel baut und ihn dann auch noch jemandem aus dem Publikum andreht. In Worte gefasst klingt das eigentlich nicht schlecht, aber es war wohl hauptsächlich die Art und Weise, mit der er das Tat, was das ganze anmaßend und dümmlich rüberkommen ließ. Längst hatte ich mir die lockeren Ansagen von Totte wieder herbeigesehent, statt den Spinner, der zu dem Zeitpunkt, als Sammy leider zum Zug musste anfing rotzdämliche Profo-Sprüche á la "Wenn man mal richtig überlegt, dann sind Juden keinen Deut besser als Nazis!" rauszuposaunen und ohne irgendeine Auflösung im Raum stehen ließ. Faustingesicht! Kein Wunder das den seine Freundin dismissed hat!
Ach ja, ein Akt stand ja noch an…wie immer furchtbar angekündigt vom Depp. Eine gewisse Johanna Zeul, die sich schon während die Labertasche mit dem Seitenscheitel im Kopf sich noch weiter in die Scheiße ritt am Bühnenrand auf ihren Auftritt vorbereitete. Als sie endlich kam, ahnte ich nicht, dass dies die Lachnummer des Abends werden würde. Wenn ich mal damit anfange was positiv war, dann kann man da eindeutig sagen, dass die Tussi Gitarren spielen konnte. Aber an diesem Abend war das nun weißgott nix besonderes. Womit wir auch schon bei dem negativen Teil wären: das Mädchen zieht innerhalb der ersten 2 Minuten ihres Konzerts eine Show ab, wie sie peinlicher nicht sein konnte. Wie eine fünfjährige, der man die Zahnspange weggenommen hat hüpft sie hinter ihrem Mikro rum, humpelt sich durch ein sinnfreies Lied (auch egal, weil eh keiner mehr auf den Text achtete, bei soviel visueller Spastikeit). Ich schaue in die Zuschauer, die wie ich mit ungläubigen Blick und halb offenem Mund in Richtung Bühne starren und über deren Köpfen sich fragen wie: "Wo ist die Zwangsjacke?", "Welche Drogen?", "Warum haben die nicht Totte länger spielen lassen?" bildeten.
Trotz unzähliger Interludes mit spastischen Bewegungen (an dieser Stelle eine Entschuldigung an alle körperlich benachteiligten dieser Welt, aber anders konnte man das Gehampel von der nicht bezeichnen) und peinlichen Geräuschabgaben hielt ich mich mit Flo wacker. Dennoch saß der Schock so schwer, das ich völlig vergaß dieses Szenario auf Kamera festzuhalten, was mich heute tierisch ärgert. Hin und wieder blitzt in den Liedern auf, das die auch ein wirklich intensiver, guter Auftritt sein könnte, denn einige Lyrics sind einschlägig und bekommen von Johannas Stimme von nebenan einen sehr menschlichen Touch! Im nächsten Moment benimmt sie sich aber schon wieder wie ein Affe und will das alle es nachmachen.
Um den Auftritt auf den Punkt zu bringen: Johanna Zeul zelebriert Torrett-Liedermaching und bringt es dabei auf unerreichte Perfektion!
Als sie von dem sich stark gelichteten Saal plötzlich noch Publikumsbeteiligung erwartet ist's auch mit meiner Geduld am Ende. Dann lieber noch mal am Merch-Stand vorbei schlendern, Totte noch mit gutem Gewissen eine CD abkaufen und dann den Heimweg antreten.
Gewissermaßen hat die letzte Performance dem Abend keinen Stimmungsabbruch gegeben…vielmehr eine unvergessliche Note.
Fazit: Die Moral von der Geschicht ist eindeutig Janina, die ich sicher nicht zum letzten Mal live gesehen haben will, schon wegen ihrem Organ.
…hm…quasi ist sie die Oral von der Geschicht. (*warderschlecht*)
Der Abend endet mit Cosi und Birgitt (schlafend) vor dem Fernseher, wo wir uns noch belustigt von Müdigkeit den total schlechten "Octalus" anschauen. Das war irgendwie trashiger Kult.
Leider entscheide ich mich dagegen die Sache voll durchzuziehen und mir am Sonntag die offene Bühne zu geben…aber war sicher auch Klasse.
Jetzt freu ich mich erstmal auf Fulda und die Monsters im Frühling. :)
M1cktion - 16. Jan, 22:36
Hm…lange stand in meinem Kopf nicht fest, ob ich überhaupt da sein werde. Und wenn ja, dann wie? Soll jetzt auch nicht das Thema sein. Lieber sagen, wie es war!
Der erste Abend fand im Museumskeller statt. Als ich das letzte mal dort war, stieß ich mit Diesel zu den Monsters of Liedermaching an und es war eine Mordsgaudi. Eigentlich rechnete ich mit einem üblen Ansturm. Aber als Flo und ich dort eintrafen hatte sich noch noch nichtmal richtig jemand gefunden, der den Einlass macht. Als es dann allerdings losging wurden wir von allerlei positiven Begebenheiten überrascht! 16,- € für 3 Tage war absolut ok, Garderobe umsonst und lecker lieblicher Wein wunderbar erschwinglich.
Überraschend war leider auch die Publikumsbeteiligung, die sich an diesem Abend nur schleppend dem Niveau der Künstler anpasste, aber immerhin.
Der flotte Totte (wird künftig nur noch Totte genannt) war an diesem Abend als Moderator anwesend. Wer ihn schon mal live gesehen hat, hatte auch keine Bedenken, das er sich diesen Part locker aus dem Ärmel schütteln konnte.
Den Anfang machten die Erfurter Ingsteph & Co. Quasi die zwei lustigen Drei, da der dritte Mitstreiter grad urlaubte. Die haben auch eine wirklich vernünftige Show hingelegt, bewaffnet mit Gitarre und Bongotrommel. Besonders wenn sie ein schnelleres Lied anstimmten machten sie richtig Punkte.
Nächster war glaube ich Suli Puschban. Ich hoffe es jetzt einfach mal, weil ich mir seinen Namen leider nicht gemerkt habe. Dabei war gerade ich noch einer derer, der ihn in Schutz genommen hat. Seine von politischer Kritik durchtränkten Texte fanden im Museumskeller nämlich nur dosiertes Gefallen. Leider schade, das traditionelle Liedermacher in Erfurt allgemein einen schwierigeren Stand haben, als welche, die das peppige Liedermaching durchziehen. Das er eine 7 (oder waren es gar 8) saitige Gitarre spielte hatte auf jeden Fall viel Respekt verdient.
Danach kam allerdings wieder eine absolute Stimmungsbombe…auf die Bühne geschlichen wie Falschgeld. Totte meinte nur: "…er hat letztes Jahr auf der offenen Bühne schwer abgeräumt…weswegen ich ihn jetzt nicht mehr leiden kann!" ;) Und er hat nicht untertrieben. Bruno Kolterer betritt mit E-Gitarre und einem Gesicht wie ein Lamm die Bühne. Es ist Weißgott nichts neues, das Künstler auf der Bühne zwecks Show einen auf unsouverän machen, aber hier war mal wieder ein Beispiel von einem, der das nicht nur sehr souverän unsouverän wirkte, sondern zu dessen Liedern das auch noch tierisch gut passte! Es vergingen gefühlte Stunden, bis er seinen ersten Satz herausbrachte, und das war dann auch nur ein "Ich…ich hab…ich hab eine schlimme Nacht hinter mir." Das war's. Das war die ganze Einleitung für sein erstes Lied. Das dies aber genial war, im Angesicht dessen, das es dann um eine Nacht auf der Toilette aufgrund von chronischen Durchfall ging, wurde schnell deutlich. Selbstverständlich so humoristisch, wie naiv in Wort und Bild gefasst, dass mit jeder Zeile immer neuerliche Lachanfälle durch das Publikum stürmten.
Objektiv betrachtet kann man da nur neidvoll anerkennen, dass dieses Lied einfach nur sehr stark war, weil sich Bruno sonst mit solch einer Masche hemmungslos auf die Fresse legen würde!
Das der Stil so bleibt, und er den Keller vornehmlich durch geniale Lyrics entzückt, ist auch der einzige Grund, warum sein Applaus an diesem Abend noch einmal überboten wird. Am Merch-Stand ist er allerdings Erster! Erster bei dem alle CDs aufgekauft sind!
Dann kam glaube ich Lothar Offak. Leider konnte der (zumindest bei mir) überhaupt nicht überzeugen. Die Lieder waren recht öde und das Beste wohl noch, das er teilweise Gitarre, Mundharmonika, und mit dem Fuß ein Tamborin gleichzeitig spielte. Ansonsten halt Alibiapplaus, auch wenn er sicherlich sympathisch rüberkam. Vielleicht lag's auch daran, das ich nicht in Mühlhausen in der DDR im Ferienlager war, oder wo auch immer.
Leider war es auf jeden Fall so, das Tottes Wortwitz auf sein letztes Lied noch das Einprägsamste am Konzert war. Hat Totte sicher nicht so beabsichtigt, war aber das erste, was mein Kumpel Flo und ich dachten.
Das Niveau stieg wieder mit der einzigen Frau des Abends…jetzt fragt mich aber nicht mehr, wie sie hieß. Sie machte schöne Lieder, meistens klischeehafterweise über Herzensangelegenheiten (soll jetzt gar nicht abwertend klingen, aber fast jeder denkt doch in dem Moment: na war ja klar!)
Der Knaller des Abends war wohl (mit knappen Vorsprung vor Bruno Kolterer) Michael Dietmayr. Einfach, weil bei ihm die Stimmung eine Nummer besser war! Zum einen kamen die teilweise im bayrischen Dialekt wiedergegebenen Stücke irre gut an, zum anderen gingen sie tempomäßig auch schwer nach vorne! Hier wurde bei weitem nicht nur geklatscht, sondern auch ordentlich gegrölt! Allein sein Opener "Wir sind Papst" scharrte schon alle Sympathien um ihn. Mitsinggarantie und gute Laune stellten sich innerhalb von Sekunden ein! Als zweites dann ganz und gar ein zum Schießen komisches Lied, indem Michi einfach mal die typischen Geschlechterrollen tauschte! Es klatschte, wer vor lauter Lachen noch Luft bekam!
Unmöglich dieses Niveau zu halten. Stimmt, aber selbst die folgenden Lieder sprühten vor rasantem Wortwitz und stellten einiges an bisherigen Künstlern leider völlig in den Schatten.
Nur äußerst unwillig entließ man ihm von der Bühne und vor lauter euphorischer Euphorie wurde in spontaner Spontanität gleich mal die CD gekauft. Natürlich im Vergleich zum Auftritt postum eine Enttäuschung weil mit "Koa Bier" nur ein Kracher des Abends darauf zu finden ist. Trotzdem bester Auftritt des Abends und der nächste konnte einem Leid tun.
Brauchte er aber nicht, denn der nächste nannte sich Martingo und machte sein Ding auf jeden Fall gut. Man sehe mir nach, das im Museumskeller wie bereits eingangs erwähnt lieblicher Wein ausgeschenkt wurde und dies mit fortschreitender Zeit an meiner Wahrnehmung nagte. ;)
Besonders zu Beginn, waren mir im Publikum ein paar Leute aufgefallen. Während Ingsteph & Co sah ich noch einen Typen mit längeren blonden Haaren und Arbeitermütze im Publikum sitzen, der recht textsicher wirkte. Das ganze machte dann beim letzten offiziellen Akt des Abends Sinn: grad dieses Männchen betrat als Teil des Duos Kalter Kaffee die Bühne und ergriff Besitz von dem bis dato weitestgehend verwaisten Keyboard. Das zeigte mir wieder mal, das man nie und nimmer Leute nach ihrem Aussehen beurteilen sollte. Ach ja, den Sinn war ich ja noch schuldig! Kalter Kaffee kommen genau wie Ingsteph & Co & Bruno Kolterer aus Erfurt und schlossen somit den Kreis äußerst erfolgreicher Liedermacher der Landeshauptstadt. Schon mit ihrem ersten Lied das in etwa die Aussage "Kein Sex für Nazis!" hatte, hatten sie das Publikum im Griff. Nach kurzer Zeit wurden sie noch von zwei weiteren Musikern an Flöte und Bongotrommel unterstützt, sodass man fast schon eine Band auf der Bühne sah. Gegen Ende des Auftritts, der zu Recht den Abschluss des Abends darstellte, bestätigte der ungeahnte Keyboarder dann doch noch mal, das das Auge nicht ganz trügt, und warum Totte so schwärmerisch von Liedermaching und HipHop in seiner Ansage gesprochen hatte. Der Kleine packte noch einen HipHop-Track aus, der durch starke Animation des Publikums auch voll aufging. Krönend hierbei: Totte wurde zum Freestyle gebeten und machte dabei gar keine schlechte Figur! Zu guter letzt packte das Duo dann noch ein absolutes Schmankerl aus: mit der Ansage ein Lied gegen die Bundeswehr gemacht zu haben, und das man dafür eigentlich nur den Refrain eines bekannten Titelliedes geändert hätte und die Strophe völlig so gelassen hatte, ging man zum letzten großen Lacher des Abends über! Als nämlich folgende Zeile aus den Boxen klang, sah man ausnahmslos nur noch breites Grinsen und lautes Gelächter im Publikum: "Mutig und freundlich, so tapfer und gläubig, fröhlich und frech kämpfen sie auch für dich. Leben im Wald unter bäumen und Steinen, in ihren höhlen, da sind sie zu Haus…" Der dieses Lied mit der Bundeswehr im Kontext zu sehen ist schlichtweg genial!
Danach macht sich sofort ein Rastafreak über die Gitarre und das Mikro her und bestätigt jegliches Klischee dessen, wie er aussieht. Quasi das Gegenteil zu dem Keyboarder von Kalter Kaffee. Dieser Kerl ist alles, wonach er aussieht. Seine Ankündigung, das er die Anmeldung verpeilt hat passt ins Bild, genau wie seine Lieder, die sich vornehmlich mit Testosteronüberschuss beschäftigen. Danach darf nochmal Suli Puschban ran…dann ist Schicht im Schacht. Egal, ich hab eh genug Wein intus :)
Leider verpasse ich an diesem Abend mehrere Gelegenheiten endlich mal Totte ein Gespräch ans Knie zu nageln, obwohl mir noch immer so einige Fragen unter den Nägeln brennen. Nach dem Wochenende sollten es noch mehr sein…
M1cktion - 16. Jan, 22:35
Grad fühle ich mich bei blog.de wohl, da merke ich, das die einen gratis nur 8 mal bloggen lassen und einen dann blocken!
A****löcher!
Dann schau ich mal, wie ich mich hier wohl fühle...
Damit ein warmherziges "Hallo!" an jeden der sich her verirrt! :)
M1cktion - 16. Jan, 22:09
…über etwas zu schreiben, was noch nicht abgeschlossen ist. Etwas, was zumindest für mich noch nicht abgeschlossen ist.
Über die Kopfschere für das Bloggen bin ich mir allerdings absolut unsicher. Ich finde nicht alles was passiert geht der Welt was an. Andererseits, wie viel Sinn macht zensiertes Bloggen dann überhaupt. Aber man ist schon genug Klischee im Leben, das man diverse Themen eben nicht auch noch bloggen muss.
Deshalb sitze ich hier und überlege, wie ich es sage, damit kurz jeder weiß, was gemeint ist und es dennoch nicht plakatiere.
Egal…allein diese Einleitung sollte schon genug sein…und alles was ich noch zu sagen habe ist:
Ich kann das Bild nicht von der Wand nehmen, ich liege lethargisch am Fußende meines Betten zu einem Häufchen Elend zusammengerollt und fühle mich frei. Leider vogelfrei.
Einige Hürden kommen noch…
Die nächste nachher…
M1cktion - 14. Jan, 17:33
Fasten halte ich banauserisch eigentlich für Schwachfug. Den Mist mit der "Entschlackung des Körpers" soll mir erstmal einer wissenschaftlich beweisen. Außerdem kommt das Fasten von einer Religionsgemeinschaft, bei der auch Blutrache noch vollkommen normal ist. Wann übernehmen wir das in die westliche Kultur?
Egal, soll nicht das Thema sein.
Allerdings hat mich eine Sache mal schwer beeindruckt, als ich davon hörte. Da hat ein Bekannter von einem Bekannten aus Kassel mal gefastet, indem er kein Internet, kein Fernsehen, kein Telefon, kein Radio mehr genutzt hat.
Er hat sozusagen seelisch gefastet.
Halte ich eigentlich für extrem wertvoll, angesichts dessen, das ich rein körperlich eine ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung für sehr viel sinnvoller halte. Immerhin wird man seelisch so zu bombardiert mit "Unterhaltung", das man irgendwie verlernt zu leben. Man lebt nur vor sich hin, und merkt nicht, wie die Zeit an einem vorüber rast. Ich denke, das ein Mensch, der sich seiner selbst völlig bewusst wird, und sich so im Griff hat, nicht den ganzen Seelengift nachzugeben, das ihm aus sämtlichen Medien entgegen giert, in der Lage ist dreimal mehr in seinem Leben zu bewegen, als jeder andere.
Nun will ich mal auf dem Teppich bleiben. Ich werde das für mich dennoch mal versuchen umzusetzen. Allerdings mögen einigen meine "Regeln" dafür zu lasch vorkommen:
-kein Internet (außer Email, Blog, jegliche Organisation für künftiges)
-kein Fernsehen (außer einprogrammieren bestimmter Sendungen)
-Telefon komplett erlaubt
-Radio komplett erlaubt
Grund:
Klingt erstmal ziemlich lasch, aber man sollte immer sehen unter welcher Prämisse man das durchziehen will! Wer völlig abschalten will, macht das so wie der Typ aus Kassel, aber keine Ahnung, was der mit seiner Zeit angefangen hat.
Mein Ziel ist jedoch: die geistige Produktivität und Förderung sozialer Kontakte!
Deshalb sind Emails was Positives. Ich will mich nicht einsperren, sondern lediglich das bisschen Freizeit das ich habe besser nutzen.
Kriminell wird’s eben erst, wenn man sich vom TV berieseln lässt oder stundenlang sinnlos in Chats rumhängt. Radio wäre übertrieben. Sender höre ich eh hauptsächlich nur an der Arbeit, und allgemein fühle ich mich von Musik überhaupt genervt oder geistig vergiftet.
Nun gut…mal schaun, wie lange ich es durchhalte…aber soviel gibt’s ja nicht zu halten…sollte schon Dauerzustand werden. :)
PS: ach ja, hatte ich mal erwähnt, das ich bloggen eigentlich auch für Zeitverschwendung halte ;)
ok, ist übertrieben, aber ich mache mir eigentlich nicht viel daraus.
na ja…immerhin strengt man dabei seinen Kopf noch an. :)
M1cktion - 8. Jan, 22:31
Ich war vor 6 Jahren auf meinem ersten Festival.
Und ich weiß auch noch ganz genau, wie diese Band hieß, die damals spielte! Simon Says!
Die kennt heut kein Schwein mehr, aber es hatte sich schier unglaublich angefühlt, als ich da am Sandstrand des Highfield stand (ja, das hatte auch mal Sand … richtig viel sogar!), und der drückende Bass über die Ebene waberte. Danach hatte ich noch unzählige Male dieses Hochgefühl, wenn ich eine meiner Lieblingsbands zum ersten mal sah. Teilweise war ich richtig aufgeregt. Herzklopfen bei Slipknot, Marilyn Manson (hass ich heute wie die Pest), SOAD (gab's damals noch und waren da noch genial!) und vor allem den gottgleichen MUDVAYNE! (seit dem letzten Album leider wieder Menschen geworden).
Wenn man aber dann zum 6. mal das Highfield besucht, dann glaubt man kaum mehr daran, das es noch eine Band gibt, die einen aus den Latschen kippt. Besonders nicht um Alternative-Jahr schlechthin.
Umso schöner ist es dann, wenn es doch passiert. Wenn es eine Band schafft, mit nur einem Lied noch vor 12 Uhr mittags mich vom unzähligen Leuten, viel Alkohol und einem vorbereiteten Grill wegzuholen, dann hat das schon fast den Grammy verdient!
Und Zox kriegen das hin! Ich renne den ganze Weg, nur um noch einen Funken von der Live-Atmosphäre mitzubekommen!
Sie covern "Where is my mind" von den Pixies. Finde ich in dem Moment am einprägsamsten. Heute, nachdem ich mir sofort das 2. Album von ihnen geholt, und vor kurzem das Debüt aus den USA bestellt hatte, finde es es fast überflüssig dieses Lied zu covern. Lieber den Platz für ein eigenes geniales Lied. Genug haben sie davon!
Aber lass ich das beschreiben, das ist wie in den Louvre gehen und jemanden danach erzählen zu wollen, wie die Mona Lisa aussieht!
Nein, Leute, hört sie euch an! www.zoxband.com da kann man sich schon gut ein Bild verschaffen, weil’s einige Lieder zu hören gibt!
Und immer wenn ich das erste Album höre denke ich bei mir: man kann zu dieser Musik unmöglich schlechte Laune haben … das geht einfach nicht! :)
M1cktion - 8. Jan, 22:30
Bis vor 2 Wochen hätte ich auf die Frage: "Welches ist der beste Musiksender?" noch mit einem "Keine Ahnung, ich kenn keine!" geantwortet.
Was auf den ersten Blick wie die Antwort eines verschrobenen Hinterwäldlers, der sich in einer christlichen Kommune von Kompott-Pampe und Milchbüschen ernährt klingt, ist aber so gemeint, das ich durchaus MTViva kenne, diese Sender allerdings nicht (mehr) als Musiksender bezeichnen würde. Genau genommen ist Viva nur noch eine Aneinanderreihung von stupiden Live-Shows, wo uns ein Typ oder eine Tussi angagt, wir sollten doch bitteschön anrufen und ein Tier mit vier Buchstaben nennen, weil sonst der 743ste Countdown abläuft und danach … der 744ste anfängt. Da rufen dann sicher Leute an, die mit "Dachs" antworten und sich später ärgern, weil doch jeder weiß, das der "Dax" geschrieben wird. Unterbrochen wird das ganze nur, von Dauerbeschallung á la Klingelton-Werbung. MTV kriegt wenigstens noch die Kurve, indem sie zwar auch nichts mehr mit Musik zu tun haben, jedoch allgemein immerhin zu einigen Zeiten durch Southpark, American Dad und vor allem Drawn Together das Niveau hochschrauben.
Aber was ist das? Da hab ich noch nicht mal einen Tag lang Digitales Fernsehen (in welcher geistigen Umnachtung hab ich mir das bitteschön angeschafft?) und finde einen Sender mit dem dämlichen Namen Würfelzucker. Was is'n das für'n Scheiß-Blick aufgelegt, aber trotzdem mal in die Senderliste gezogen. Als ich zum ersten mal drauf schalte läuft grad ein Soul-Video von irgendeinem unglaublich indiviuellen Soul-Sänger. Danach eins von einem unglaublich einprägsamen HipHopper … dessen Namen ich vergessen habe (mir ehrlich gesagt nie angesehen habe).
Okay, scheinbar ein extra Sender für extra afroamerikanische Musik. Als ich später wieder drauf schalte läuft irgendein anderes Video.
Moment mal.
Ich warte 5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten nicht passiert.
Es laufen Musik-Videos.
Für alle, die nach 1985 geboren sind: das sind visuelle Umsetzungen von Liedern, in den meist die Band oder der Sänger/in zu sehen sind, wie sie das Lied interpretieren. Manchmal aber auch völlig abstrakt ohne das diese zu sehen sind.
Nach 3 Stunden laufen immer noch Musik-Videos und ich gebe auf. Ich habe nicht eine verdammte Laufleiste mit immaginären SMS-Botschaften gesehen, nicht eine Klingelton-Werbung … von Werbung im Allgemeinen ganz zu schweigen! Keine dämlichen Kommentatoren (Kafka lassen wir jetzt mal aus dieser Verallgemeinerung raus), keine Amis, die sich gegenseitig das Haus durchwühlen, abschießen, oder Deutsche die sich im Dunkeln anfassen … nur … Musikvideos.
Wenn sich also die Anschaffung von diesem Receiver und dem LMB sich irgendwie gelohnt haben, dann definitiv für diesen Sender! Das ist ein Musik-Sender, der diese Bezeichnung auch verdient hat.
Klar fehlen ihm noch ein wenig die Formate, aber vielleicht ist diese Reinform auch das angenehmste, was es gibt. Ich kann es nur weiterempfehlen.
Und um das ganze mit dem Zitat einer sehr erfolgreichen Band zu unterstreichen:
"Ich scheiß auf MTV und auf die andern Sender auch!"
M1cktion - 8. Jan, 22:29
Merkel feat. Bush
Ich glaub mir kann die Welt erzählen was sie will, bei mir kommt das immer noch so rüber, als kriecht unsere Kanzlerin dem texanischen Idioten vollends in den Arsch! Ich mein, da hat sie jetzt mal für ein paar Monate ein paar Ämter inne, mit denen sich Schorsch gutstellen muss, und trotzdem steht sie immer neben ihm wie eine Salatgurke mit Rückenschmerzen, die wieder tanzen noch steppen kann. Mich jedenfalls ekelt diese ganze Art an, in der die miteinander zu tun haben. Denn man, wir reden hier über Bush! Der Mann ist ein Storch, aber er ist auch verdammt gefährlich! Bei der Anzahl der Menschen, die er und sein alter Herr schon auf dem gewissen haben, vergeht einem doch das Lachen im Halse. Wer will bitteschön schon dem sein Freund sein?
Saddam feat. Bush
Allein die Geschichte mit Saddam. Als bekennender Todesstrafenbefürworter kann ich natürlich schlecht sagen, das mit dem Hinrichten wäre eine schlechte Idee gewesen. Nein, ich schon ok das zu machen. Aber beim Ablauf haben sie echt alles falsch gemacht, was ging!
Erstens: Wow, in amerikanischen Gefängnissen schlemmen die krassesten Schweine vor der Todeszelle vor sich hin, und können in etwa abwägen, das sie die nächsten 20 Jahre noch keine Sorgen bezüglich ihres Ablebens haben müssen. Und Saddam? Den richten sie innerhalb von ein paar Tagen nach dem "Urteil" hin.
Wer hat über sich über die Feiertage mal ein bisschen gebildet? Auf unzähligen sinnvollen Sendern kamen Dokus über den zweiten Weltkrieg und die Zeit danach. In Nürnberg wurden damals unzählige Kriegsverbrecher gehängt. Und wer heute denkt "Naja, das was damals.", der schaue nur mal auf diesen Mist, den der Ami da unten im Irak verzapft! Da wird ein Kriegsverbrecher 2006 noch gehängt. Und das unter der Deckhand vom angeblich modernsten und tollsten Land der Welt. Man…denen hätte sogar ich etwas mehr zugetraut. Warum nicht gleich vierteilen, oder nass und nackt in den Schnee schmeißen, in Honig tunken und Bienen auf ihn loslassen, teeren und federn, Jauche zu trinken geben, festbinden mit Salz an den Füßen und eine Ziege ablecken lassen oder die Schnürrsenkel zusammen binden (Doppelknoten)?
Um dazu ein anonymes Zitat zu bringen: "Wenn man Saddam schon hinhängt, dann bitte auch den Ami gleich daneben!" Ohne Kommentar.
MTV Next feat. Bush
MTV weiß zu schockieren! Und da rede ich nicht von blankärschigen Homosexuellen, die sich ablecken, oder intellektuellen Show-Konzepten wie "Love is blind" oder "Parental Control". Nein, wirklich schockig wird's, wenn bei ROOMRAIDERS Jugendliche scheinbar wirklich und wahrhaftig Bush-Fans sind! Ich mein, man kann vielleicht dem ganzen Handlungsstrang der Shows nichts abgewinnen, aber ich traue den Machern auch nicht die Intelligenz zu sich Bush-Fans auszudenken. Deshalb schockiert es, das Jugendliche sich wirklich und wahrhaftig mit diesem Tropfen identifizieren!
Richtig schlimm war's, als ich mit Fran bei ihr auf der Couch lag. Bei ihrer Fernbedienung gingen die Batterien nicht, was uns mehr oder weniger dazu zwang uns eine ganze Folge NEXT anzuschauen. Über das Konzept brauchen wir jetzt mal gar nicht zu streiten, aber was richtig heftig war: da sitzt diese pseudo-schöne Cowboy-Tussi, die glaube froh sein kann, wenn einer der Kerle aus dem Bus die Hand unter ihren Rock stecken will. Sie hat unlängst schon zwei, drei Typen in den Wüste geschickt und nun den noch Ansehnlichsten vor sich, der auch schon einige Minuten (denn darauf kommt es ja an) mit ihr verbraucht hat, als das Thema auf Politik kommt. Naja, genau genommen kommt es zum billigsten Dialog aus dieser Sparte: "Wen hast Du gewählt?" – "Kerry…" – "Next!". Das war's. Schockierend für mich dennoch, und ein weiterer Beweis, das zumindest ein nicht unerheblicher Teil von denen auf der anderen Seite vom Teich gut ein Rad abhat. Wie bitteschön kann man denn an so was die Werte eines Menschen beurteilen?
Vor allem: für seine Antwort hätte die Alte eigentlich umgehend vor ihm auf die Knie gehen müssen! Naja…
M1cktion - 6. Jan, 22:28
Das Treffen mit Robert und Konsorten am 27.Dez war ja regelrecht brav von mir! Da Karsten so bereitwillig zum Jahrgangstreffen gefahren ist, war ein gewisser Alkoholpegel Pflicht. Die Gleis1-Aktion war Fun, und in genau dem Moment, als meine Stimme wie die von Foxxy Love klang, als sie sich Captain Heros Steroide gespritzt hatte, hätte mir klar sein müssen: Bis hierhin und nicht weiter! Aber laut einem Spruch, den ich neulich vernommen habe: "Man muss immer wissen wie weit man zu weit gehen kann!", hab ich lieber netten Besuch rausgeschmissen und bin die 3. Nacht in Folge in Alkohol geschwommen. Ergebnis dessen war, das ich letztlich am super-tollen-übergeilen Silvester schon mehr oder weniger in den Seilen hing! Mir war es jedenfalls sehr recht, das kein Marathon durch bürgerkriegsähnliche Ausschreitungen in sonst verschlafenen Örtchen, und auch keine neue Bestmarke fürs Guinness-Buch im Briefkastensprengen anstand. Stattdessen erlebte ich mein Silverster 2006 relativ ruhig und beschaulich auf der Couch in der Wohnung meiner Freundin, zum ersten Mal in einer Stadt, wenn auch einer Kleinstadt. Insgesamt ein absolut gelungener Abend, wenn man bedenkt, dass Andrea und ich uns einen Schnief-Contest lieferten, und Fran von der Arbeit niedergestreckt wurde.
Wenn das mal nicht traditionell ist: Schokoladen-Fondue zum Essen und Bleigießen als Abendbeschäftigung! Ich sag euch Leute: vergesst Kerzen! Wirklich weich kriegt ihr das Blei nur mit größeren Flammen! Immerhin hat es sogar wirklich einigermaßen geklappt, sodass letztlich belustigte Diskussionen über die Formen der einzelnen Leute aufkamen. Ohne entsprechende Fantasie bleibt es freilich immer bei dem Eindruck, das einfach jedes Bleistück die Adaption einer Darstellung von Giger ist.
Trotz allem Schonen hab ich es natürlich nicht hingekriegt bis zum 2. Januar wieder fit zu werden. Am Neujahrstag hätte ich mich beinahe sogar noch übergeben. Somit hatte die erste Woche des Jahres bei mir nur 2, statt 4 Tagen! Unglaublich, das ich dann sogar noch die Selbstdisziplin besaß nicht zum Training zu gehen gestern.
Naja, dafür hab ich mir von viertel 11 bis kurz nach 2 den elendig dicken Rauchdunst im Billard-Café gegeben. Und das auch nur, um mich zunächst 4 zu 10 umpoolen zu lassen, bevor ich mit einem versöhnlichen 9 zu 11 heim fahren konnte.
Naja…heute mache ich bestimmt wieder was Ungescheites…
M1cktion - 6. Jan, 22:22
Wenn es mir so richtig dreckig geht, dann hab ich ganz sicher keinen Bock in diesen Blog was zu schreiben. Wohl deshalb, weil er mir dann gänzlich unnütz vorkommt. Ist er ja eigentlich auch. Aber ehe ich meinen Kopf mit Massenmedien zu sehr aufweiche, kann ich ruhig ein paar Fingerübungen machen.
Im Nachhinein werde ich den furchtbaren Tag gestern bestimmt sehr leicht vergessen. Und insgesamt die Zeit zwischen den Jahren als durchaus gelungen, wenn auch nicht pädagogisch wertvoll abstempeln. Immerhin habe ich es geschafft mit einigen richtig guten Freunden an einem (Stamm)Tisch zu sitzen und dabei wirklich krasse Geschichten zu hören. Von Robert, der in Paris studiert, obwohl er kaum ein Wort Französisch spricht, und sich erstmal Hals über Kopf verliebt (was seinen Französischkenntnissen sicherlich in jeder Hinsicht Auftrieb gibt ;) ). Oder von Christof, der freiwillig einen beachtlich hohen Teil der Nächte dieses Jahres unter freiem Himmel verbracht hat und das in Ländern wo maximal unsere LKWs hinfahren, die ich aber nur von der Landkarte kenne. In solchen Momenten denke ich mir auch immer: "Eigentlich weißt Du einen scheiß über die Welt!" Womit ich auch ganz richtig liege.
Am nächsten Tag hatte ich beim Jahrgangstreffen das Bedürfnis (um es mit Kornis Worten auszudrücken) "mir richtig zu besorgen"! Das heißt dann soviel wie: ich sauf mir ordentlichen einen an, und wenn der Wirt mitzieht wird das noch nicht mal teuer. Ok, ich hatte ja auch was aufzuholen, schließlich konnte ich ein Jahr zuvor nix trinken, weil ich der resignierte Fahrer war. Dieses Mal hat sich Karsten dann galant empfohlen diesen Job dieses Mal zu übernehmen. Am Ende stand ein rundum gelungener Abend mit 3 Diesel, 2 Ramazotti, 2-3 Wodka (wer weiß das schon noch) und ein leckeres unbezahltes Schnitzel mit Pilzen zu Buche (bzw. nicht zu Buche ;) ). Entsprechend voll war ich.
Zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht erwartet, dass mich dieser Abend am nächsten Tag so dermaßen runter ziehen würde.
Grund eins kann ich leider nicht öffentlich nennen Grund zwei war aber definitiv dieses doofe StudiVZ. Eigentlich sicher eine tolle Einrichtung, aber es schreit einem von unzähligen Gesichtern, mit denen man die Schulbank drückte, ein "Jehuu-schau-wie-toll-&-aufregend-mein-Leben-ist" entgegen. Zumindest habe ich das so empfunden, als ich mich da vom 100sten ins 1000ste klickte. Heute kann ich das nicht mehr nachvollziehen und der Spaß ist mir schon wieder reichlich egal geworden. Wenn ich dazu überhaupt noch ein Statement abgeben will, dann lautet das wahrscheinlich: Interessant, mit was sich Studenten so alles beschäftigen können, wenn sie mal nicht oben ohne gegen Studien-Gebühren protestieren. War auch recht beeindruckend wie vorteilhaft man sich doch in Szene setzen kann, in dem man sich bei der Wahl des Bildes Mühe gibt. Naja…sollen sie halt. Bei mir darf jeder machen was er will.
Dass mich das gestern runter gezogen hat, wundert mich jedenfalls nicht, wenn ich mir mein Gefühlschaos von gestern recht überlege.
Und was ist die richtige Medizin gegen so was?
Erstens: Grund eins zeitnah aus der Welt schaffen.
Zweitens: Tanzen gehen.
In der Praxis sieht das dann so aus, das man nach 4 Stunden eine SMS fertig hat, diese abschickt und die Antwort wie ein Mann erträgt. War halb so schlimm.
Ab dem Moment war die Lethargie wie weggeblasen. Ich hatte keine kalten Füße mehr, ich kam endlich mal vorwärts und schaffte es sogar noch, bevor Michi und Korni mich abholten noch einiges zu erledigen. Vorteilhaft war dann auch die Entscheidung nicht dem tollen Hardcore-Konzert in Obersuhl beizuwohnen. Den gleichen Eintritt zahlten wir dann lieber an der Kasse vom Gleis 1.
Wir zogen es nach einem Getränk außerdem vor die rotzfreche Kellnerin noch einmal zu verlassen und Quasi folgende Konsumliste anzustreben: Bibop, Flasche Wein, Flasche Wein, Bibop, Bibop. Entsprechend ausufernd waren dann auch die folgenden Stunden.
Am Ende standen dann unvergessliche Lachanfälle auf allen Transportwegen, (wein)geistreiche Gespräche im Auto vorm Gleis 1, und zum Ausklang exzessives Tanzen zu endgeiler Musik zu buche und die Erkenntnis: Mit Korni und Michi wird’s immer eine geile Feierei, Reggae is langweilig, aber die Mischung an dem Abend aus Ska-Reggae, Dub und haste nicht gesehn hatte schon Marburg-Feeling.
Was bleibt sind: Kopfschmerzen und ein Foxy Love-mäßiger Wille weiterzutanzen.
Marburg-Feeling: Bezug auf zwei extrem durchtanzte Studentennächte in Marburg mit anschließender selbstmörderischer Heimfahrt mit Kamikaze-Taxis.
Heute könnte dann eventuell das Portrait anstehn, oder ich lass es nach zwei Sauf-Nächten in Folge mal ruhiger angehen… (wer's glaubt).
M1cktion - 30. Dez, 22:21
So muss das sein! Die ultimative Heilung von all dem Weihnachtswahn, der einen seit September malträtiert! Heilig abend ist erst seit wenigen Minuten für dieses Jahr Geschichte, da betreten fünf lackschwarze Weihnachtsmänner erstmals die Bühne im erfurter Gewerkschaftshaus!
Dabei hatte der Tag bei weitem nicht so vielversprechend angefangen! Nachmittags noch mit Nutzlosigkeit rumgeplagt, abends dann plötzliche unfreiwillige Bescherung, und schon wieder Stress um irgendwie noch im Zeitplan zu bleiben und nach Erfurt zu kommen. Zu viert dann nach Erfurt. Uli und Tobi bescheren sich gegenseitig im Auto. In einem erlesenen Kreis treffen wir uns bei Cosi um den besten Glühwein des Jahres zu trinken, was zeigt, das wir keineswegs Weihnachten an sich hassen oder ablehnen. Einzig die Übertreibung aller Tradition lässt Weihnachten eher wie ein Krebsgeschwür wirken, das freudig Metastasen bildet.
Wie zu erwarten kommen wir nicht so richtig vom Fleck, was uns eine längere Anstehzeit beschert. Doch dann sind wir drin, und in diesem Moment geht es auch schon los!
Acoustica, ein Name der Programm ist! Letztes Jahr war dieses einmalige Konzerterlebnis ja auch schon geplant, doch fiel es letztlich sang und klanglos aufgrund kurzfristiger Absagen ins Wasser (oder in den Schnee eher). Dieses Jahr gab es keinen Schnee und auch relativ bissige Einigkeit über die Abendgestaltung. Dieses Mal zahlten wir 12 Euro Eintritt und es fand zum ersten Mal in dem deutlich größeren Gewerkschaftshaus statt (im Vergleich zum balkendurchzogenen Centrum). Für mich gar kein Wunder, denn schon vor zwei Jahren dachte ich: verdammt sind die Typen Stimmungskanonen! Das gefällt doch fast jedem! Und es gibt so viele weihnachts-angepisste Leute…wenn die hiervon wüssten, würden sie wahrscheinlich durch's halbe Land fahren um sie zu sehen!
Eigentlich macht es aber gar keinen Sinn hier großartig rumzuschwärmen! Denn jeder Versuch jemanden zu überzeugen endet damit, dass man die Stimmung und das Können der 5 Lack-Weihnachtsmänner kaum schildern kann. Schlimmer noch, in trockenen Buchstaben ausgedrückt, wirkt sicherlich vieles peinlich!
Aber es sei trotzdem kurz gesagt, worum es überhaupt geht: Acoustica sind (zumindest in ihrem Weihnachtsprogramm) eine Coverband! Aber nicht so ein stümperhafter Scheiß, wie man ihn auf jeder abgehalfterten Kirmes im Sommer um die Ohren gehauen kriegt, sondern auf hohem Niveau. Bedient wird sich hierbei nämlich ausschließlich an den berühmten Melodien alter und aktueller Kracher! Textlich wird das ganze glasiert mit deutschen Texten, die grundsätzlich im Kontext mit Weihnachten stehen! Konzept-Konzert auf einem Niveau, bei dem wahrscheinlich sogar Die Ärzte blass werden würden! Herhalten müssen dann vor allem Motörhead's "Ace Of Spades", der Klassiker "Beds Are Burning" (ein absolutes Highlight jedes mal) und vor allem Rage Against The Machine! Was mich aber gesonders überrascht hat, waren die aktuellen Lieder, die diesmal zum tragen kamen! Songs, die normalerweise nur eine Tour mitmachen und dann wieder untergehen. Dieses Jahr muss man allerdings sagen, das ein paar Lieder das ganz sicher nicht verdient hätten! Allen voran das Cover zu Gorillaz "Feel Good Inc." und Snoop Doggs "Drop It Like It's Hot".
Quintessenz des ganzen war aber, das man sich (trotz eines Weihnachtskonzerts) völlig regeneriert von Wahnachten fühlen konnte. Es tangierte danach alles nicht mehr so schlimm wie vorher.
Danach war allerdings auch Schluss mit lustig. Wieder bei Cosi bin ich relativ schnell auf der Couch (nach einem weiteren Glühwein) eingenickt. Aber genau so muss Heiligabend sein :)
Und heute wird erstmal die Gans von gestern rausgeschwitzt, beim alljährlichen X-mas-Basketball. Illegal versteht sich ;)
M1cktion - 26. Dez, 22:19
Hach ja…Weihnachten. Ehe ich hier zu den üblichen Hasstiraden ansetze, will ich mich selbst ein bisschen bremsen. Immerhin hielt sich meine alljährliche Hetze nach Geschenken für hobby-, und interessenlose Verwandtschaften eigeninitiativ in Grenzen!
Genau genommen wäre ich eigentlich dafür, das es für eine Person, die mittlerweile leider schon ein viertel Jahrhundert alt ist, überhaupt keine Geschenke mehr gibt. Aber versucht man solche Utopien kund zu tun, hängt selbst im Zwiegespräch schon der Haussegen schief! Klar kriegt man da ein schlechtes Gewissen, weil sich letztlich eh keiner dran hält.
"Wir schenken uns nichts!" …und dann guckt'se doch irgendwie enttäuscht, wenn man sie mit "Nichts" überrascht! Und so habe ich auch heute wieder die zweifelhafte Ehre in der letzten Minute noch ein Geschenk für meine Mutter besorgen zu dürfen.
Jetzt kommen sicher wieder diese Sympathisanten auf den Plan, die sagen: "Hättest Dich ja auch schon früher kümmern können!" Denen antworte ich mit einem: Was hätte das gebracht? Man könnte auch im Februar mit der Weihnachtsplanung anfangen, aber das macht kein Mensch! Und wieso sollte ich vor einem Monat bessere Ideen für ein Geschenk gehabt haben? Vor einem Monat stand noch nicht mal fest, das ich mit meiner "Rutscht mir alle den Buckel runter, dieses Jahr schenke ich nichts, und will auch nichts haben"-Einstellung so kläglich scheitern würde! Das einzige, was mich wirklich ärgert: Bei dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf der Wartburg, gab's bestimmt auch wieder diese "Ewigen Rosen", irgend so ein verdorrtes Teil, was zu blühen scheint, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. So ein Gremlins-Effekt wäre genau der richtige Schnulli für meine Mutter gewesen (um es mal ganz unromantisch auszudrücken)! Aber ich hab in dem Moment verrissen und es schlicht vergessen eine Verbindung zwischen diesem Utensil und meiner Mutter herzustellen. Passiert.
Warum können nicht alle Leute so sein, wie meine Freundin? Die hat so viele Wünsche und Interessen, das ich quasi nur in einen Pool hineingreifen brauche um das Schönste herauszuziehen! Da ist eine CD oder eine DVD für die sie schwärmt schon fast was Einfallsloses!
Aber lassen wir dieses Lamentieren mal, und kommen wir mal auf Weihnachten itself zu sprechen: Was soll dieser ganze Humbug eigentlich? Ich bin doch der erste der Jesus verehrt…als Magier, Arzt und ausgebufft gerissenes Schlitzohr! Aber doch nicht als Wunderkind! Das ist Ding Jun Hui schon! Und was für ein langweiliges! Also ist mir doch auch schnuppe, ob irgendeine Sekte der Meinung ist, der Heiland ihres Gottes wurde an diesem Tag geboren. Jetzt kommt natürlich wieder irgendjemand ganz rationell daher mit dem Satz: "Sei doch froh, wenn das nicht wäre, hätten wir keine Feiertage!". Was'n das für eine beknackte Einstellung? Oder um es mit Worten, wie sie Käptn Picard benutzen würde, zu sagen: "Ich hab schon aus mit weniger Grund gesoffen!" Soll heißen, wenn man wegen so was einen Feiertag machen kann, dann kann man die freien Tage auch ruhig unter einer anderen Überschrift legalisieren! Es gibt schließlich auch genügend weltliche Ereignisse, die es wert wären dafür mal die Finger still zu halten! Und hey, was ist denn von dem ursprünglichen Gedanken an Weihnachten übrig geblieben? Eine, wie die Gezeiten wiederkehrende Welle an "Best-Of" und "Live"-Alben, nie endender Konsumrausch und…Last Christmas!
Ich weiß, das das jedes Jahr die gleiche Leier ist, aber es ist schließlich nicht zu fassen, das man nie daran vorbei kommt! Dieses Jahr habe ich präventiv sogar meinen Lieblingsradio-Sender per E-Mail darum gebeten zumindest auf dieses eine Lied mal völlig zu verzichten. Ich kann im Großen und Ganzen auch zufrieden sein. Nur vorgestern wurde ich davon geweckt, aber bestimmt weil die Moderatoren gehofft haben, ich würde noch schlafen *naivstell*. Letztlich ist es aber der inflationäre Gebrauch des Alltime-Unwort schlechthin: "Christmas", eingeleitet durch dämliche im Takt schellende Weihnachtsglöckchen. Außnahmslos jedes dieses hirn-weichklopfenden Lieder drischt es einem an die zwanzig Mal in dreieinhalb Minuten in den Gehörgang. Erbarmungslos. Bis zum dritten Advent schaffte ich es dennoch die Zahl der gehörten "Christmas" auf unter dreistellig zu halten, allerdings ging daraufhin jegliche guten Bilanz den Bach runter. Radio einfach nur ausschalten, war die einzige Rettung.
Dennoch, für mich ist Weihnachten immer noch: ein Moment des Gedenkens an alle möglichen Leute und Dinge, für die man im Laufe des Jahres keine Zeit fand. Ob das wirklich was mit dem Fest ansich zu tun hat wage ich aber auch zu bezweifeln. Und Weihnachten ist: in den Wald zu ziehen um einen Baum für die Freundin zu pflücken, um letztlich an noch unlegalerem Ort fündig zu werden. Weihnachten darf ruhig auch rocken, und so wird heut Abend nach dem besinnlichen Teil Bowling gespielt, danach bei einer schicken Flasche Wein Nobody's Perfekt gespielt und morgen den X-Mas-Show von Acoustica besucht!
Silvester. Auf einer Skala sinnvoller Besäufnisse ist dieses Datum wahrscheinlich das wohl sinnloseste! Klar auf den ersten Blick macht dieses Datum sympathisch, weil Jesus an dem Tag nicht zufällig geboren oder gestorben ist, sondern wahrscheinlich nur mit Maria ins neue Jahr gev****t hat. Kein Grund dafür einen kirchlichen Feiertag auszurufen, auch wenn dabei womöglich einiges an Nachwuchs entstanden ist.
Aber sind wir doch mal ehrlich: was feiern wir da eigentlich? Das ein Jahr kalt und hässlich zu Ende geht, und das nächste auch nicht besser werden kann!?
Wir feiern es als angeblich schönsten Tag des Jahres, obwohl dieser vor 24 Uhr irgendwo hinter uns liegt und nach 24 Uhr irgendwo vor uns. Man kann sich nicht in seinen Terminkalender eintragen "31.12.06 – schönster Tag des Jahres" und dann glauben, das es auch so wird! Aber viele versuchens. Und viele haben bestimmt auch die geile Story schlechthin parat, um mich Lügen zu strafen, aber ich sage euch das ist die Mindertheit.
Ich persönlich habe mir bisher an Silvester ein paar Mal das Herz und einmal die Nase brechen lassen. Darin sehe ich keinen Grund für Euphorie.
Für mich ist Silvester das, was meine ehemalige Geschichtslehrerin immer als "verordnete Fröhlichkeit" bezeichnet hat. Wenn man dann auch noch einen Freundeskreis notorischer Arsch-nicht-an-die-Wand-Krieger und Eigenbrötler hat, dann kann man die Sache getrost schon abhaken! Als Kind hab ich mal ein Silverster verschlafen und mich daraufhin verdammt geärgert, dass mir das passiert ist. Heute wäre es mir fast schon egal. Zumindest hätte ich eigentlich mal Lust einen gemütlichen Abend zu verbringen und nicht mal raus zu sehen wenn sinnlos Geld in den Nachthimmel geballert wird. Aber ok…soll ruhig jeder. Mich interessiert der Jahresausklang reichlich wenig.
M1cktion - 23. Dez, 22:13